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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Obernburg (1869-2019)

Definition Feuerwehr
Die Feuerwehr ist zunächst einmal ein Verein, wie jeder andere auch, mit eigener Satzung und gewählter Vorstandschaft. Doch es gibt einen Unterschied zu allen anderen Vereinen. Die Feuerwehr und ihre aktiven Mitglieder sind eine Einrichtung der Gemeinde. Als Grundlage dient das Feuer-wehrgesetz. Darin ist geregelt, dass zum Beispiel jede Gemeinde eine oder mehrere Feuerwehren aufzustellen und zu unterhalten hat. Verantwortlich ist der Bürgermeister mit Gemeinderat/Stadtrat. Diesem aktiven Teil der Feuerwehr stehen der Kommandant und sein Stellvertreter vor. Aus diesem Grund muss ein Kommandant nach seiner Wahl noch vom Stadtrat bestätigt werden. Der Kommandant ist für die Ausbildung und Einsätze alleine zuständig. Für die nötige Ausrüstung, ein Gerätehaus und Ausbildungsmöglichkeiten ist nach dem Feuerwehrgesetz die Gemeinde verantwortlich. Alarmierung und Funktechnik sowie überörtliche Ausrüstung sind Aufgabe des Landkreises. Auch das jeweilige Bundesland und auch der Bund stellen spezielle Ausrüstung zur Verfügung.

Im Feuerwehrgesetz steht auch eindeutig geschrieben, dass alle Bürger über 18 Jahre feuerwehr-dienstpflichtig sind! Solange es aber genügend Freiwillige gibt, braucht ein Bürgermeister diese Dienstpflicht für alle nicht in Anspruch zu nehmen. Sollte in einer Gemeinde keine Freiwillige Feuerwehr mehr bestehen, wäre der Bürgermeister gezwungen, eine Pflichtfeuerwehr einzusetzen und alle Bürger zum Feuerwehrdienst zu zwingen.

Entstehung der Feuerwehren
Lange war das Hauptlöschzeug der Feuereimer, mit dem das Löschwasser zum Brandherd trans-portiert wurde. Die Leitung bei einem Brand lag meist in den Händen des Bürgermeisters. Er bestimmte auch, wer zum Löschen kommen musste. Dies waren oft bestimmte Berufe, meist half aber die gesamte Bevölkerung mit. Von einem geordneten Löscheinsatz war man weit entfernt. Immer mehr setzte sich die Erkenntnis durch, dass eine geordnete Gemeinschaft von Bürgern einem Feuer besser Einhalt bieten kann. Dies war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehren.

Die erste deutsche Feuerwehr wurde 1846 in Durlach in Baden gegründet. Die erste bayrische Feuerwehr gab es in Augsburg. Aschaffenburg hatte seine erste Freiwillige Feuerwehr 1862. Die erste Feuerwehr in unserem Landkreis gab es 1864 in Klingenberg. Obernburg folgte im Jahre 1869. Vielleicht dachte man damals auch an den Brand vom 7. November 1790. Gegen Mitternacht stellte der Nachtwächter ein Feuer in der Mottmühle (Stiftsmühle, heutige Kochsmühle/Musikschule) fest. Hier stand die Mühle in Vollbrand. Nichts war zu retten. Ja noch viel schlimmer! Die Ehefrau, vier Kinder und eine Magd kamen damals ums Leben.

Die Obernburger Feuerwehr
Hierzu folgender Text aus der Feuerwehr-Chronik:
„Am 19.September 1869 versammelte sich auf Einladung des Stadtmagistrats im Gasthaus „Zur Sonne“ in Obernburg eine Anzahl von Männern, um eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Der damalige Stadtschreiber und spätere Bürgermeister Peter Kreß, sowie Rechtspraktikant Friedrich Lang (später königl. Amtsrichter), erläuterten die Notwendigkeit und Nützlichkeit einer organisierten Truppe zur Brandbekämpfung und empfahlen den Anwesenden den Beitritt zu dieser gemein-nützigen Organisation. Sofort erklärten 107 Männer aller Altersstufen und Bevölkerungskreise ihren Beitritt und damit war die Freiwillige Feuerwehr Obernburg gegründet.

Es wurden drei Abteilungen gebildet:
Steiger-Abteilung, Spritzen-Abteilung, Retter-Abteilung

An Löschgeräten waren vorhanden:
1. Die alte (blaue) Spritze, Baujahr 1823 mit Holzachse
2. Die Metzsche Spritze, Baujahr 1848
3. Die sogenannte Handspritze.
Hinzu kam 1870 eine Saug- und Druckspritze, sowie eine Schubleiter.

Bis zum 6. Januar 1870 war bereits die erforderliche Ausrüstung beschafft und der Wehr übergeben. 2000 Gulden hatte die Stadt dafür bereitgestellt. Nun ging es mit Eifer an das Einüben der Mannschaft. Das Kommando erließ zu diesem Zweck ein „Exerzier-Reglement“, das größtenteils lange Jahre Geltung hatte.“

2018_38_1 Feuerwehr vor Schillerstraße

Das Foto wurde im Jahr 1900 bei einer Feuerwehrübung aufgenommen.

In den ersten 100 Jahren der Feuerwehr ging es hauptsächlich um die Brandbekämpfung. Einen riesigen Fortschritt gab es 1901, als die städtische Wasserleitung fertiggestellt wurde. 38 Hydranten waren im Stadtgebiet verteilt und erlaubten Wasserentnahmen in der Nähe der Brandorte. Das war bei den zwei nachstehend genannten Einsätzen sehr hilfreich.

Trotzdem vernichtete am 29. September 1913 ein verheerender Großbrand das Schwarzviertel (
Obernburger Blätter, Heft 14/2012). Beim großen Brand in der Römerstraße/Ecke Benkertplatz am 30. Juni 1927 war die Feuerwehr ebenfalls im Großeinsatz (Obernburger Blätter Heft 14/2012).

Technische Entwicklung und Ausstattung

2018_39_1 Emma

1929 gab es einen großen Sprung hinsichtlich der technischen Weiterentwicklung. Ein motorisiertes Löschfahrzeug LS 1 wurde für 15.600 RM beschafft. Es war das erste im gesamten Landkreis. Das Fahrzeug ist noch im Besitz der Wehr und wird liebevoll „Emma“ genannt.

Heute verfügt die Obernburger Feuerwehr über folgende Fahrzeuge:
LF 20 (Löschgruppenfahrzeug) Florian Obernburg 41/1
LF 16/12 (Löschgruppenfahrzeug) Florian Obernburg 40/1
MTW (Mannschaftstransportwagen) Florian Obernburg 14/1
VSA (Verkehrssicherungsanhänger)

2018_39_2 LF20_MG_3375 2018_39_3 LF20_MG_3226

In Obernburg stationiert sind auch Fahrzeuge des Landkreises Miltenberg:
ELW (Einsatzleitwagen) Florian Obernburg 12/1
MZB (Mehrzweckboot) Florian Obernburg 99/1
ÖSA (Ölschadenanhänger)

Seit 2013 ist die Stadt Obernburg an der Gemeinschaftsdrehleiter mit Erlenbach und Elsenfeld beteiligt, die bei der Werksfeuerwehr ICO stationiert ist. Vom Land Bayern wird in nächster Zeit ein Spezial-fahrzeug für Ölschäden für überörtliche Einsätze in Obernburg stationiert.

Darüber hinaus wurde die Ausstattung wie Rettungsgeräte, Atemschutzgeräte und vieles mehr ständig dem Stand der Technik angepasst.

Alarmierung
Bis 1933 wurde mittels Feuerglocke und durch Feuerwehrhornisten alarmiert. Im Januar 1933 installierte die Post für 4.000 Reichsmark eine Weckerlinie zur stillen Alarmierung. So etwas besaßen zu dieser Zeit nur große Städte. Die Hornisten alarmierten aber bis etwa 1950 weiter. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die erste Sirene als Luftschutzsirene auf dem Rathausdach installiert. 1974 wurde vom Landkreis die Funkalarmierung (BOS-Funk) eingeführt. Die Feuerwehr Obernburg konnte am 11. April die ersten FME (Funkmeldeempfänger) in Betrieb nehmen. Ein Alarmgeber dafür wurde im jetzigen Gemeinschaftsraum des Gerätehauses eingebaut. Die Fahrzeuge wurden nach und nach mit Funk ausgestattet. Im August 1997 wurde ein Alarmierungscomputer mit „Basis“ in der Nachalarmie-rungsstelle installiert. Seit August 2006 wird die Wehr zusätzlich noch über Handy alarmiert. Der BOS-Funk wurde 2012 auf Gleichwellenfunk umgestellt und die Integrierte Leitstelle (ILS) in Aschaffenburg nahm ihren Betrieb auf. Seit dem 19. Januar 2016 wird in der Feuerwehr Obernburg nur noch digital gefunkt.

Einige Einsatzbeispiele
Das Jahr 1960 bescherte der Wehr einen der schwierigsten Einsätze. Am 9. November brach in der Energie-Zentrale der Nylonfabrik der Glanzstoffwerke nach einer Explosion ein Großfeuer aus. Die Obernburger Wehr war mit ihren Fahrzeugen an vorderster Front eingesetzt. Die Werksfeuerwehr hatte damals nur eine bescheidene Ausrüstung, was sich danach entschieden änderte.

Beim Unfall eines umgestürzten Tanklastzuges von der B 469 am 4. Mai 1970 nur 150m vom städtischen Brunnen entfernt waren 20.000 Liter Diesel am Auslaufen. Schnell war die Obernburger Feuerwehr mit dem Ölschadenanhänger vor Ort. Damit konnte der auslaufende Diesel aufgefangen und die einzelnen beschädigten Kammern leergepumpt werden. In mitgeführten Faltbehältern wurden 12.000 Liter zwischengelagert, bis ein leerer Tankwagen kam, in den dann der gesamte Diesel gepumpt wurde. Dann wurde die Einsatzstelle ausgebaggert. Durch das schnelle Handeln der Feuerwehr erreichte kein Diesel das Grundwasser. Der Bevölkerung wurde überhaupt nicht bewusst, wie nahe die Trinkwasserversorgung der Stadt am Rande einer Katastrophe stand.

Viel Glück für die Bevölkerung war auch am 17. März 1985 im Spiel. Es war Sonntagabend mit Regenwetter und Schneefall. Es gab Alarm für die Feuerwehr, denn irgendwo sei ein Flugzeug abgestürzt. Schnell war man sich einig. Da kurzzeitig der Strom ausgefallen war, musste eine Überlandleitung betroffen sein. In der Buchhölle wurde die Wehr fündig. Eine Leitung von Dreien war gerissen. An der Absturzstelle gab es nur noch Trümmer. Vier Menschen fanden den Tod. Wie sich später herausstellte, waren bei dem zweimotorigen Flugzeug Instrumente ausgefallen. Der Pilot irrte im Schneetreiben ziellos umher. Dann ging der Treibstoff aus. Bei der versuchten Notlandung flog das Flugzeug in die abbremsende 20-KV-Leitung. Sonst wäre die Maschine genau in Eisenbach mit unvor-stellbaren Folgen herunter gekommen.

Am 6. Mai 2003 kam es in sieben Metern Tiefe zu einem Rohrbruch in der Hauptwasserleitung zwi-schen Etzelweg und Miltenberger Straße (unter dem Kreuzungsbereich der beiden Bundesstraßen B469 und B426, genannt „Handummerdreieck“). Eine Reparatur der Leitung war nicht möglich. Verschiedene Tanklöschfahrzeuge fuhren deshalb ständig Wasser in den Hochbehälter, damit die Be-völkerung mit Trinkwasser versorgt werden konnte. Am nächsten Tag wurde mit Feuerwehrschläuchen eine Notwasserleitung vom Wasserhaus über die Mümling bis zur Daimlerstraße aufgebaut und zwei Wochen lang betrieben.

2018_41_1 Jahnstraße Feuerwehr spritzt verschlammte Straße nach Wolkenbruch ab
2018_41_2 Eichhornbrand

Bilder von zwei weiteren Feuerwehreinsätzen

Hochwassereinsätze
1998 musste beim Hochwasser erstmals die UG-ÖEL (Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung) der Wehr das Lagezentrum im Landratsamt rund um die Uhr besetzen. 58 Jahre nach einem letzten Ferneinsatz im Zweiten Weltkrieg ging es 2002 wegen Hochwassers in den Osten. Mussten im letzten Krieg hiesige Feuerwehrmänner mit unserer Emma Brände in anderen Städten löschen, wurde diesmal beim heftigen Hochwasser in Dessau geholfen.

Bei dem gewaltigen Mainhochwasser im Januar 2003 war das Lagezentrum im Landratsamt durch-gehend mit Obernburger Feuerwehrleuten besetzt. Am 19. Juni 2013 wieder ein Ferneinsatz, diesmal beim Elbe-Hochwasser in Barby.

Feuerwehrhäuser
Viele Jahre waren die Gerätschaften der Wehr im Rathaus (Bild unten links) und weiteren Räumlichkeiten untergebracht. 1939 erhielt sie in der Schillerstraße ein eigenes Gerätehaus (Bild unten rechts), das am 27. August wegen der politischen Verhältnisse in kleinem Rahmen an den Kommandanten übergeben wurde. Der heute noch sichtbare Schlauchturm ist der Rest des damaligen Gerätehauses und Zeuge dieser Zeit.

2018_42_1 Rathaus Mainstraße Benninger alt coloriert 2018_42_2 Feuerwehrhaus Schillerstraße

Am 8. Mai 1965 konnte ein neues Gerätehaus in der Jahnstraße eingeweiht werden (Bilder unten). Der Landkreis baute es für die Kreisgeräte. Die städtischen Fahrzeuge und Geräte wurden auch darin untergebracht. Dies war im Nachhinein keine glückliche Lösung.

2018_42_3 Jahnstraße Feuerwehr Einweihung Probst, Schuck, Ballmann, Schäfers 2018_42_4 Jahnstraße Feuerwehr Einweihung erstes Gerätehaus mit Fahrzeugen, Ballmann, Schäfers, Ball, Rögner, Ziemlich, Pilzweger jung,

Am 25. April 1998 wurde das heutige Gerätehaus feierlich eingeweiht, in dem es endlich genügend Platz und einen geeigneten Unterrichtsraum gab. Im Jahr 2000 konnte der umfangreiche Umbau des alten Gerätehauses fertig gestellt werden.

2018_43_1 Feuerwehrhaus1
2018_43_2 Feuerwehrhaus2
2018_43_4 Feuerwehrhaus4
2018_43_3 Feuerwehrhaus3

Beispiele außerfeuerwehrlicher Aktivitäten
Am 22.7.2001 durften Wehrleute offiziell mit dem Feuerwehrboot zur Einweihung der „Blauen Brücke“ (heute „Roland-Schwing-Brücke“) fahren und mit dem Wasserwerfer einen Wasserstrahl über die Brücke werfen.

2018_43_5 MZB_2312 2018_43_6 MZB_2266
2018_44_1 HR-Inliner Dusche 2018_44_2 Felsenkeller02032005_ 015

2003 halfen Feuerwehrleute bei der „Gute Laune Tour“ von Antenne Bayern mit, Ballastbehälter für die Bühne zu füllen und den Verkehr zu regeln.

Im Jahr 2004 konnte die Wehr die „hr3-inliner-tour“ mitbetreuen. Mittels Duschen und Wasserbecken konn-ten die Teilnehmer Abkühlung bekommen (Bild oben links).

Nachdem die Feuerwehr mehrmals im leer stehenden OVGO-Felsenkeller geübt hatte, musste er am 2. März 2005 komplett ausgeleuchtet werden. Vom Rathaus veranlasst, wurden letzte Bilder gemacht. Am nächsten Tag wurde er für immer zugemauert (Bild oben rechts).

Im August 2007 durfte die „Emma“ beim Lückenschluss der vierspurigen B 469 nach Wörth den Fahr-zeugkorso mit Ehrengästen an Bord anführen.

1999 wurde letztmals der traditionelle Rosenmontagsball der Feuerwehr in der Stadthalle abgehalten.

Am 1. Mai 2008 gab es nach 15 Jahren wieder einen Maibaum in Obernburg. Zusammen mit dem Musikverein und dem Obst-und Gartenbauverein wurde dazu ein Fest gefeiert. Ohne Probleme ging dies nicht. Der erste Baum wurde im Wald zersägt. Der zweite, nachdem er aufgestellt war, nachts umgesägt. Am nächsten Tag wurde er 1,60 m kürzer standhaft aufgestellt.

Große Aufregung gab es im Jahr 2013 um den Maibaum. Er wurde nachts geklaut. Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass der Radiosender Antenne Bayern dahintersteckte. Aufgestellt wurde er aber trotzdem pünktlich. Über die Ablöse wurde Stillschweigen vereinbart.

Jugendfeuerwehr
Seit dem 1. August 1973 gibt es offiziell eine Jugendfeuerwehr in Obernburg, die auch außerhalb des Feuerwehrdienstes aktiv ist. Im Sommer 2004 wurden z.B. von der Feuerwehrjugend Waldwegeschilder angefertigt und aufgestellt. Im November war dann auch die Waldwegekarte fertig. Seit Januar 2006 werden im Auftrag der Stadt von der Jugendfeuerwehr, unterstützt von Betreuern, die abgeräumten Christbäume abgefahren.

2018_45_1 Jugendfeuerwehr Leistungsspanne 2003JPG
2018_45_2 Waldwegekarte

Obernburger Feuerwehr

2018_45_3 LOGO

In der Generalversammlung am 6.1.2001 wurden nach acht Jahren Schreibarbeit eine detaillierte 211seitige Vereinschronik sowie das neue Vereinslogo vorgestellt. Es zeigt mit nur zwei Strichen das neue Gerätehaus und enthält die Worte: kompetent, schnell, zuverlässig. Auch im Internet ist die Wehr präsent unter
h
ttps://obernburg.feuerwehren.bayern/

Feuerwehr heute
Der Name Feuerwehr ist eigentlich nicht mehr zutreffend. Nur ein kleiner Teil der Einsätze hat noch etwas mit Löschen zu tun. Der überwiegende Teil der Einsätze sind technische Hilfeleistungen. Und das kann vieles sein. Es fängt bei Verkehrsunfällen an und geht über Suchaktionen, Menschen- und Tierrettung oder Bergung, Wohnungsöffnungen, Mineralölunfälle auch auf dem Wasser, Hochwasser, Unwetter, um- oder abstürzende Bauteile/Bäume, Tiefbauunfälle, Gefahrguteinsätze, Verkehrsabsicherungen (bei Verkehrsregelungen im Auftrag der Polizei sind die Wehrleute den Polizisten gleichgestellt), usw. Zum Teil sind es über hundert Einsätze im Jahr. Entsprechend vielseitig muss auch die Ausbildung sein. Eine Feuerwehr muss eben alle Probleme lösen können. Feuerwehr ist so viel wie ein zweiter Beruf. Und jeder Einsatz ist eine Herausforderung.

2018_46_1 Feuerwehrverein 2010

Feuerwehrverein im Jahr 2010

Nachwort

Jeder Bürger müsste eigentlich für eine gute Feuerwehr eintreten, sie unterstützen und nicht argumentieren: „Die brauchen schon wieder ein Fahrzeug oder Spielzeug von der Stadt“. Die Feuerwehr braucht nichts. Der hilfsbedürftige Bürger braucht das entsprechende Gerät.

Jeder Bürger sollte sich auch Gedanken machen, wie er seine Feuerwehr unterstützen kann. Ob Er oder Sie selbst aktiven Dienst machen wollen oder ob sie die Kinder zur Jugendfeuerwehr schicken.

2019 wird die Obernburger Feuerwehr 150 Jahre alt. Sie war und ist immer für die Bürger da, das ganze Jahr über 24 Stunden am Tag und das bei jedem Wetter. Ca. 55 Feuerwehrfrauen und -männer garan-tieren dies aktuell. Seit August 1992 machen auch Frauen Dienst in der Obernburger Wehr.

Alle diese 55 wünschen sich eins: Obernburger unterstützt die Wehr, es ist Eure! 

Erich Reis, Heinz Janson
 

PS: Obernburg ist eine Römerstadt am früheren Limes. Was haben aber die Römer mit einer Feuerwehr zu tun? Zuerst nicht viel. Aber immerhin waren sie für einen ersten Großbrand in Obernburg verantwortlich. Um 233 n. Chr. fand die große Brandzerstörung vieler römischer Kastelle entlang des Limes statt. Nachzulesen im Buch „Römer und Germanen am Main“ von Bernd Steidl. Auch das Obernburger Kastell ging damals komplett in Flammen auf.