In der nächsten Ausgabe des „Obernburger Boten“ ist folgendes zu lesen:
„Der Brandplatz in Obernburg bietet einen überaus traurigen Anblick dar. Der Pächter der Gruber’schen Feinbäckerei mit Cafe, Herr Bader, hat außer dem Verlust der Einstellung seines Geschäftsbetriebes den Verlust eines schweren Schweines zu beklagen, das in den Brandtrümmern liegt. Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr hat an der „Sonne“ eine Sammelbüchse aufstellen lassen, das die vielen ankommenden Fremden, die sich das gewaltige Trümmerfeld besehen wollen, zu milden Gaben für die dürftigen Abgebrannten veranlaßt. Möge die Bitte nicht ungehört verhallen.
Um die Alarmierung der Wehren in Elsenfeld und Eisenbach machte sich Herr Kaufmann Bernhard Selig jr. aus Miltenberg verdient, der mit seinem Auto aus Richtung Frankfurt kam und sich sofort mit seinem Wagen dem Kommando zur Verfügung stellte. Für dieses Entgegenkommen sei öffentlicher Dank abgestattet. Noch immer hat die Wachmannschaft der Feuerwehr mit den aus den Trümmern hervorbrechenden Flammen zu tun, namentlich an der Stelle, wo die Briketts lagern. Einige Schlauchleitungen müssen noch immer liegen bleiben. Die abgebrannten Familien fanden Unterkunft zum Teil in zwei Gasthäusern, zum Teil bei Verwandten. Die bei dem Leiterumsturz beschädigten zwei Kameraden befinden sich in ärztlicher Behandlung und gibt deren Befinden zu keinen schweren Bedenken Anlaß.“
In den städtischen Akten findet sich ein Brief vom 30.9.1927 von Johann Fischer an die Stadt mit der Bitte, ihm für die Kartoffelernte ein paar städtische Arbeiter zur Verfügung zu stellen, da er vom Leitersturz noch nicht wieder geheilt sei. Daraufhin wurden ihm zwei Arbeiter sechs Tage lang unentgeltlich genehmigt.
Heinz Janson
|