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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Dr. phil. Leo Hefner
Kunsterzieher, Zeichner, Historiker, Autor und Wissenschaftler

2018_26_1 Leo Hefner beim Zeichnen

Leo Hefner wurde am 26. August 1928 in der Obernburger Badgasse geboren. Nach der Volks-schule besuchte er die Oberrealschule in Aschaf-fenburg und studierte nach dem Abitur an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1953 legte er das Staatsexamen als Kunst-erzieher für das höhere Lehramt ab.

Nach seinen Referentariatsjahren in München und Wunsiedel konnte er an das Humanistische Gymnasium nach Aschaffenburg (heute Kronberg-gymnasium) wechseln, wo er von 1957 bis 1993 als Kunsterzieher unterrichtete.

Nebenbei studierte er die Geschichte der römischen Provinzkultur in Frankfurt.

Im Alter von 79 Jahren krönte er seine Laufbahn mit dem Doktortitel. Er starb am 27. November 2017 nach längerer Krankheit.

Leiter des Römermuseums
Ein Schwerpunkt des außerberuflichen Schaffens von Dr. Leo Hefner war das Römermuseum der Stadt Obernburg. Neben seinem ersten Wohnsitz in der Nibelungenstraße stellte die Untere Wallstraße 29a ganz gewiss seinen zweiten Lebensmittelpunkt dar. Fast 60 Jahre lang leitete Leo Hefner Obern-burgs Römermuseen, stets begleitet und unterstützt von seiner Ehefrau Hanni.
 

2018_26_2 Foto alt im Museum 1969

Im Jahr 1959 wurde er der Betreuer des Römerhauses im ehemaligen Stadtschreiberhaus. Das Bild links zeigt ihn bei einer Führung in diesem Römerhaus.

Hefner lieferte viele Ideen in den 80er und 90er Jahren für den Bau des neuen Römermuseums in der Unteren Wallstraße.

Zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Wendelin Imhof konzipierte er das Gebäude, seine Gestaltung und seine Nutzung.

Zahlreiche Ideen brachte er ein beim Um- und Ausbau der Kochsmühle und des historischen Rathauses. Die Erwei-terung des bestehenden Römermuseums stellte einen letzten Lebenstraum dar.

 

Sein Talent als Maler und Zeichner
Aus den Pinseln und Stiften von Leo Hefner stammen zahlreiche Gemälde und Zeichnungen. In großer Zahl hat er Obernburger und Eisenbacher Motive in Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen festgehalten. Die Bleiglasfenster im Sitzungssaal des Rathauses mit den Obernburger und Eisenbacher Wappen und Ansichten stammen ebenso von ihm wie die großen Fliesengemälde im Foyer der Kochsmühle und im Eingang der „Johannes-Obernburger-Schule“. An die bemalten Kacheln der Stationen des „Historischen Stadtrundgangs“ sei an dieser Stelle ebenfalls erinnert.

2018_27_1 Schule 2018_27_2 Kochsmühle1 2018_27_3 Maintortafel
2018_27_5 Mainstraße
2018_27_4 Rathausfester

Sein Talent als Historiker und Autor
Leo Hefner trug in seinem Kopf einen riesigen Schatz an Allgemeinwissen und an historischem Fachwissen. Auf keine Frage zur Geschichte Obernburgs - angefangen von der Frühzeit der ersten Besiedlung unseres Raums, über die Antike und das Mittelalter bis hin zur Neuzeit - blieb Leo Hefner eine Antwort schuldig. Auf vielen Reisen rund um das Mittelmeer im Gebiet des früheren Imperium Romanum erweiterte er bei Ausgrabungsstättenbesuchen seine Kenntnisse über die römische Antike.

2018_28_1Bucheinband mit Gemälde

Er behielt  sein Wissen nicht für sich, sondern gab es gerne und mit Freude an andere, die ihn danach fragten, weiter.

Aus der „Schreibfeder“ von Dr. Hefner stammen unzählige Veröffentlichungen in Form von Büchern, Fachartikeln und wissenschaftlichen Abhandlungen.

Seine Stadtchronik aus dem Jahr 1984 mit dem Titel „1900 Jahre Stadt Obernburg a. Main“ ist das Ergebnis einer Arbeit, in der er sich über drei Jahrzehnte mit der Geschichte des Untermains und unserer Stadt intensiv beschäftigt hatte.

Im Jahr 1995 folgte der Bildband „Obernburg am Main – Seine Geschichte in Bildern seit der Jahrhundertwende“.

Anlässlich des 700-jährigen Jubiläums der Stadter-hebung von Obernburg im Jahr 2013 gab Leo Hefner ein weiteres Werk mit dem Titel „Stadt Obernburg – 1900 Jahre römisches Kastell – 700 Jahre Stadt“ heraus.

Seine weiteren Verdienste
Leo Hefner hat sich darüber hinaus viele weitere bleibende Verdienste erworben. Mit Frau Resi Priol ordnete er das Stadtarchiv. Zusammen mit der Kirchengemeinde hat er kirchliche Güter, vor allem Skulpturen gesichert und sicher untergebracht.

Zusammen mit dem St.-Anna-Verein kümmerte er sich in rühriger Weise um unser „Stadtheiligtum“, die Anna-Kapelle. Als fachkundiger Ratgeber für die Gestaltung und Einrichtung dieses Kleinods hinterließ er nicht nur in der St.-Anna-Kapelle seine Spuren.

Weil die Stadt Obernburg Leo Hefner ganz Außerordentliches verdankt, er an vielen Orten die Geschichte der Stadt sichtbar machte und damit den Beinamen „Römerstadt“ nachhaltig prägte, verlieh ihm die Stadt für seine besonderen Verdienste im Jahr 2016 die Bürgermedaille in Gold.

Dietmar Fieger, Helmut Wörn