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Heimat- und Verkehrsverein (HVV)
 63785 Obernburg am Main

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Die Geschichte des Obernburger Kinos

Im nachfolgenden ersten Textteil (Entstehung des Obernburger Kinos) zitiere ich das entsprechende Kapitel aus der Facharbeit meines Sohnes Albrecht Schnabel zum Thema „Der Einfluss des Nationalsozialismus auf das Stadtgeschehen Obernburgs in den Jahren 1933-1939“, Unterkapitel „Ein neues Lichtspiel-haus in Obernburg“, damals Abiturient am Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach, Kollegstufe 1983/85, Leistungskurs Sozialkunde und Geschichte.
Neben der Befragung von Zeitzeugen stand bei der Erstellung der Facharbeit umfangreiches Archivmaterial der Stadt Obernburg zur Einsichtnahme und Auswertung zur Verfügung.
(Die gesamte, 95 Seiten umfassende Facharbeit war seinerzeit im Ausleihbestand der Elsenfelder Gemeindebibliothek):

Einen für die Partei (NSDAP) sehr interessanten Aspekt stellt in Obernburg das Kino dar, welches unter der Bezeichnung „Obernburger Lichtspiele“ von Erna Schnatz, wohnhaft in Obernburg, geleitet wurde. Vor 1938 bestand das Kino aber noch nicht aus einem Gebäude, wie wir das heute kennen, in dem die Filme in einem eigens dafür geschaffenen Raum vorgeführt werden.

2014-13-1 Traube

 

Das Unternehmen „Obernburger Lichtspiele“, 1919 von Erna Schnatz gegründet, bestand im Grunde nur aus den Vorführgeräten und den jeweils ausgeliehenen Filmen. Für die Film-vorführung, wozu in Obernburg allein Frau Schnatz die Erlaubnis hatte, mietete sie sich den Tanzsaal des Gasthauses „Zur Traube“ (heute „Römerhof“).

 

Die nach der Lektüre einiger ihrer Briefe aus der Korrespondenz mit der Stadtverwaltung sehr klug und geschäftstüchtig scheinende Kinounternehmerin hatte keine großen Schwierigkeiten, sich der neuen Zeit anzupassen. Sie erkannte durchaus, dass mit der machtpolitischen Änderung am 30. Januar 1933 völlig neue Aufgaben, wie die der propagandistischen Verbreitung des nationalsozialistischen Gedankengutes, auf sie zukommen würden. Schon am 30. Mai 1933 äußerte sie sich in einem Brief an den Stadtrat durchaus positiv in Bezug auf diese neuen Aspekte, die sich nun für ihr Unternehmen ergäben.

Sie beabsichtigte „.. eine Reihe von vaterländischen Filmen zu zeigen, die besonders für die heutige Zeit sehr geeignet sind und in der nationalen Aufklärung des deutschen Volkes einen wichtigen Faktor darstellen ..“, worin sicher nicht gerade eine anti-nationalsozialistische Einstellung zu vermuten war.

Mit der Einstellung, dass Anpassung und Geschäftssinn voneinander abhängig und untrennbar sind, stellte Frau Schnatz ihr Unternehmen auch jederzeit in die Dienste der Ortsgruppe, falls diese sie zu Propagandazwecken benötigte, wodurch zwischen ihnen ein sehr entspanntes Klima entstand.

Dieses gute Einvernehmen mit den behördlichen und parteipolitischen Stellen in Obernburg kam Erna Schnatz, die stets sehr vorausschauend dachte, natürlich außerordentlich zugute, als sie am 7. Juni 1937 in einem Schreiben an den Bürgermeister ihre Absicht äußerte, auf einem von ihr erworbenen Grundstück in der Adolf-Hitler-Straße (heute Lindenstraße) einen Lichtspieltheater-Zweckbau zu errichten. Sie begründete ihr Vorhaben damit „.. dass in Obernburg ein besonderes Bedürfnis für eine der deutschen Filmkunst würdigen Kunststätte besteht und von dieser Stätte aus das geistige und kulturelle Leben vermittelt werden soll.“

Mit dem damals wichtigen Zusatz, dass nur „.. deutsche Rohstoffe und kein Eisen am Bau zur Verwendung kommt ..“, bat sie den Bürgermeister um seine Unterstützung.

Zu dem Beschluss der Lichtspielunternehmerin, den sie schon Mitte des Jahres 1936 in Erwägung zog, kam begünstigend hinzu, dass das Bezirksamt den Raum in der „Traube“, der ihr bisher zur Verfügung stand, aufgrund technischer Mängel in Kürze schließen wollte. Der Bürgermeister bezeichnete den augenblicklichen Zustand, unter dem die Filmvorführungen stattfanden, als „.. gegenüber des hochkulturellen Wertes des deutschen Films unwürdig“, worin sich auch die Parteileitung einig war und zeigte sich damit sehr aufgeschlossen gegenüber den Plänen von Frau Schnatz. In einem Schreiben an sie, in dem er ihr seine volle Unterstützung zusagte, bezeichnete der ihr Vorhaben als „.. durchaus in der aufwärts strebenden Entwicklung unserer Stadt liegend ..“ und begrüßte ihren Vorschlag, ein neues Kino zu bauen.

Für den Bürgermeister, zugleich Ortsgruppenleiter der NSDAP, spielten natürlich noch ganz andere Interessen bei seiner begeisterten Haltung dem Projekt gegenüber ein Rolle. In einem Schreiben vom 7. Juni 1937 an die Landesleitung der Reichsfilmkammer in Bayern, deren Zustimmung für den Bau erforderlich war, begründete er seine Bitte um „grünes Licht“ für das geplante Projekt unter anderem damit, dass „.. die Errichtung des Neubaues auch parteiseitig sehr begrüßt wird, weil mangels geeigneter Räume auf dem Lande endlich die Gelegenheit kommt, würdige Feierstunden darinnen abhalten zu können.“

In einem weiteren Brief vom 8. November 1937, der ebenfalls an die Reichsfilmkammer, die bis zu diesem Zeitpunkt noch zu keinem Ergebnis in der ihr aufgetragenen Entscheidung gekommen war, gerichtet war, führte er an, dass er sich mit seinem Vorhaben verpflichtet fühle, „.. recht deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass der deutsche Film von heute im Zuge seiner hochkulturellen Entwicklung und seiner großen volkskulturellen Mission einen wichtigen Platz im kulturellen Leben des nationalsozialistischen Staates einnimmt.“ Außerdem betonte er, dass „.. der kühne Entschluss zum Neubau auch seitens der Stadt schon allein im Zuge der Stadtverschönerung und vor allem auch seitens der Partei recht lebhaft begrüßt und in Würdigung der Dienste der Spielleiterin ebenso gerne unterstützt wird.“

Nur wenige Tage später traf beim Bürgermeister ein Schreiben der Reichsfilmkammer ein, die sich darin seiner Auffassung anschloss und ein Verlassen der bisherigen Räume für die beste Lösung hielt.

Parallel zu diesen Bestrebungen hatte sich in der Kinofrage noch eine andere Alternative ergeben. Der Besitzer der „Traube“, Theodor Wilzbach, wollte nicht einsehen, dass ihm mit dem Auszug des Lichtspieltheaters aus seinen Räumlichkeiten wertvolle Mieteinnahmen verloren gehen sollten. Darum stellte er sogleich einen Antrag auf Genehmigung eines Um- oder Neubaues seines Saales, um dann die Spielerlaubnis einem anderen Filmvorführer überlassen zu können. Dies widersprach aber völlig den Plänen des Bürgermeisters, der Obernburg schon durch ein neues Kino bereichert sah.

Er beriet sich mit seinen Ratsherren und kam in Übereinstimmung mit deren Ansicht, „.. dass an dem jetzigen Platz im „Trauben-Garten“ die Neuerrichtung eines Lichtspieltheaters nicht mehr zugelassen werden kann, weil ein solches Gebäude auf einen wertvollen Platz und nicht in eine Ecke hinter ein Gasthaus gestellt werden muss..“, zu dem Entschluss, den Antrag des Gastwirts Wilzbach abzulehnen. Seiner Meinung nach wäre die Errichtung eines zweiten Kinos völlig unsinnig und so müsse „.. die Absicht und der Gedanke Herrn Wilzbachs zerstört werden, sich weiterhin mit Um- oder Neubauplänen zu befassen.“

Das wichtigste Argument seiner Begründung, durch das er in dem schon eben in Ausschnitten zitierten Schreiben an das Bezirksamt den Leiter dieser Behörde für seine Entscheidung gewinnen wollte, führte er darin als letztes auf. Seines Erachtens besaß der schon erwähnte Gastwirt „.. übrigens parteiseitig nicht die politische Zuverlässigkeit“!

Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten hinsichtlich der Kommunikation zwischen der Reichsfilmkammer und der Stadtverwaltung, sowie einiger verwaltungstechnischer Schwierigkeiten beim Bürgermeisterwechsel, der zwischen Dezember 1937 und Juli 1938 stattfand, verzögerte sich das Projekt Kino-Neubau von Frau Schnatz trotz intensiver Bemühungen aller Seiten noch einige Monate, konnte aber dennoch im Jahre 1938 mit Unterstützung der Stadt realisiert werden.
- Ende des Zitats -

 

Soviel zur Entstehungsphase, aber wie ging es mit dem Kino weiter?

2014-16-1 Burgtheater Front 1963 Ausschnitt

Zu der Zeit, als der neue Lichtspieltheater-Zweckbau mit seiner respektablen Anzahl an Zuschauerplätzen in der heutigen Lindenstraße seinen Betrieb aufnahm, hatte die 1933 gegründete Reichsfilmkammer, eine Unterabteilung der Reichskulturkammer (Leitung Dr. Joseph Goebbels), schon die totale Kontrolle über das gesamte Filmschaffen im Lande übernommen. Alle Beteiligten, wie Autoren, Produzenten, Schauspieler, Verleiher, Techniker usw. mussten 100%ig „sauber“ im Sinne der NSDAP und zugleich Mitglieder der Reichsfilmkammer sein.

Ziel war die „umfassende Durchdringung des deutschen Filmwesens auf politischer und persönlicher Ebene“. Die Verweigerung der Mitgliedschaft zog unweigerlich ein sofortiges Berufsverbot nach sich.

Es liegt auf der Hand, dass die überwiegende Zahl an Filmen, die das deutsche Publikum in dieser Zeit und bis zum bitteren Ende im Jahre 1945 vorgesetzt bekam, Propagandafilme waren und einzig und allein dem Zweck dienten, das deutsche Volk auf Hitlers wahnwitzige Pläne vom tausendjährigen Reich und die Überheblichkeit der arischen Rasse einzustimmen und es dann, nachdem der Zweite Weltkrieg im September 1939 begonnen hatte, vor allem von seinem Können als „größter Feldherr aller Zeiten“ zu überzeugen. Es erübrigt sich deshalb, Filmtitel aus dieser Zeit hier besonders anzuführen.

Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, dass damals so mancher deutscher Film-schaffender, der sich in den Nachkriegsjahren als großer Star feiern ließ, obwohl anders denkend, an vielem, was ihm einmal heilig war, schmählichen Verrat begangen hat, nur um das Berufsverbot der Reichsfilmkammer zu umgehen und im sehr einträglichen Filmgeschäft zu bleiben!

Unmittelbar nach dem Krieg und in den folgenden Jahren, als das Bedürfnis der Menschen nach Ablenkung und guter Unterhaltung riesig und das Obernburger „Burgtheater“, wie es nach dem Krieg genannt wurde, zunächst das einzige Kino zwischen Aschaffenburg und Klingenberg war, erlebte es eine über Jahre anhaltende Blütezeit – nach wie vor unter Erna Schnatz als geschäftstüchtiger Betreiberin.

2014-17-1 Untere Gasse Schuhfischer

So wie hier an der Ecke Mainstraße/Untere Gasse gab es Schaukästen des “Burgtheaters”.

2014-17-2 Kino Filmwerbung
2014-16-2 Burgtheater 1956

Wer erinnert sich nicht an Filme wie „Das Lied der Bernadette“ mit Jennifer Jones, „Die Jungfrau von Orleans“ mit Ingrid Bergman, „Quo Vadis“ mit Peter Ustinov, „Don Camillo und Peppone“ mit Fernandel und Gino Cervi, „08/15“ mit Joachim Fuchsberger und Hans Christian Blech, „Die Sünderin“ mit Hildegard Knef, „Zwölf Uhr mittags“ mit Gary Cooper und Grace Kelly, „Die Brücke am Kwai“, „Der kleine Lord“ mit Alec Guinness, „Verdammt in alle Ewigkeit“ mit Montgomery Clift und Burt Lan-caster, „Casablanca“ mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman, „Die zehn Gebote“ mit Charlton Heston, „Vom Winde verweht“ mit Vivien Leigh und Clark Gable oder die „Sissi“-Filme mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm, „Ludwig II.“ mit O.W. Fischer, Marianne Koch und Ruth Leuwerik sowie viele, viele andere, die die Menschen bewegten, begeisterten, aber auch erschütterten und zu wahren Publikumsrennern und Kassenfüllern wurden?

Unvergessen auch die Tarzan-, Wildwest- und Zorro-Filme für die jüngere Generation und Kinderfilme wie „Der kleine Muck“ oder die zahlreichen zauberhaften Märchenverfilmungen!

Damals war es auch durchaus üblich, dass die Geistlichkeit in der Kirche mitunter den Besuch bestimmter Filme empfohlen, aber auch die Gläubigen im Interesse ihres Seelenheils vor gewissen Filmen gewarnt hat!

Die Vorführungszeiten waren samstags um 20.15 (Abendvorstellung) und um 22.30 (Spätvorstellung), sonntags um 15.30 (Jugendvorstellung), 18.30 und 20.15 und während der Woche um 20.15.

Die Eintrittspreise lagen damals mit anfangs 55 Pfennigen für die billigsten Plätze in der Jugendvorstellung und knapp 2 Mark für einen Logenplatz in der Abendvorstellung durchaus im Rahmen und ein Kinobesuch galt als ein relativ preiswertes Vergnügen. So verhielt sich das viele Jahre lang und das Obernburger Kino erfreute sich lebhaften Zuspruchs aus Stadt und näherem Umland.

In diesem Zusammenhang machte damals folgende witzige Begebenheit die Runde: Ein Mann aus dem tiefsten Spessart war zum ersten Mal in seinem Leben im Kino. Während der Vorstellung überkam ihn die Begeisterung über den Film derart, dass er aufsprang, applaudierte und in laute Bravo-Rufe ausbrach.

Der Technik eines im Kino üblichen Klappsessels unkundig, bemerkte er nicht, dass sein Sitz beim Aufstehen in die Senkrechte hochgeklappt war. Als er sich beruhigt hatte und wieder setzen wollte, landete er mit dem Allerwertesten unsanft auf dem Kinoboden. Nachdem er sich wieder hochgerappelt hatte, drehte er sich um und gab seinem Hintermann, immer noch der Meinung, dass dieser ihm übel mitgespielt habe, eine schallende Ohrfeige mit den Worten: „So, das ist für’s Stuhlwegziehen!“

Aber die guten Zeiten änderten sich für das „Burgtheater“: In der näheren Nachbarschaft entstanden neue Lichtspieltheater, nämlich in Kleinwallstadt, Erlenbach und Wörth. War das dem Geschäftsverlauf schon alles andere als zuträglich, bekam das Obernburger Kino darüber hinaus, wie die meisten Kinos im Lande, den Siegeszug des neuen Mediums „Fernsehen“ mit voller Wucht zu spüren!

Die Leute gingen kaum mehr ins Kino, sondern setzten sich lieber vor die heimischen Fernsehgeräte, deren Anschaffungspreise mittlerweile fast für jedermann erschwinglich geworden waren. Die Folge für die Kinobetreiber war ein beängstigender Rückgang der Besucherzahlen und die wirtschaftlich erfolgreiche Fortführung vieler Unternehmen musste, besonders auf dem Lande, mit einem großen Fragezeichen versehen werden.

In dieser Zeit ins Programm genommene „Hits“ wie Oswalt Kolles diverse Aufklärungsfilme oder anzügliche sogenannte Heimatfilme mit eindeutigem Sex- und Pornocharakter brachten auch nicht den erhofften nachhaltigen Erfolg. Im Gegenteil! Als das Fernsehprogramm von anfangs nur schwarz/weiß seit etwa zu Beginn der 70er Jahre in Farbe ausgestrahlt wurde, verstärkte sich der Trend noch zu-gunsten des Fernsehens.

2014-18-1 Schnatz Erna

Wie so viele Kinos im Lande, fiel deshalb auch das „Burgtheater“ dem einsetzenden Kinosterben zum Opfer und musste, nachdem auch eine Verpachtung keine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit gebracht hatte, seine Pforten in den achtziger Jahren für immer schließen!

Es fand ein Eigentümerwechsel statt und die Räume wurden über einen längeren Zeitraum hinweg für verschiedenste Zwecke anderweitig gewerblich genutzt.

 

Im Jahre 1981 ist Erna Schnatz, die Gründerin und langjährige erfolgreiche Betreiberin des Obernburger Kinos, verstorben.

2014-19-1 Kino heute 2014-19-2 Kino heute 2014-19-3 Kino heute

Seit einigen Jahren beherbergt das ehemalige „Burgtheater“ unter Beibehaltung der ursprünglichen äußeren Baugestaltung im Erdgeschoss eine Praxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und im Obergeschoss Gästezimmer eines in der Nähe gelegenen gastronomischen Betriebes.

Eigentlich ist es für Obernburg schade, kein Kino mehr innerhalb seiner Mauern zu haben. Denn der Besuch eines Kinos ist, beginnend mit der Vorfreude und der Vorbereitung daheim, dann an Ort und Stelle mit dem stets gleichen Prozedere des Erwerbs der Kinokarte, der Platzsuche mit Hilfe der Platzanweiserin, dann der Vorführung der Werbung von meistens ortsansässigen Firmen, anschließend Programmvorschau, Wochenschau und Hauptfilm, ganz anders als das häusliche Fernsehen immer etwas Besonderes, weil ihm ein ganz eigener Reiz innewohnt!

Aber die Allgegenwart des Mediums „Fernsehen“ mit seinen mittlerweile vielseitigen technischen Möglichkeiten lässt den wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb auch eines kleineren Kinos in einer Stadt von der Größe Obernburgs wegen der wahrscheinlich begrenzten Interessentenzahl doch fraglich erscheinen. Zumal sich in Erlenbach, also in unmittelbarer Nachbarschaft, das dort schon lange be-stehende Kino wegen seinem ausgesuchten Filmangebot entgegen dem allge-meinen Trend einen wachsenden Publikumsstamm erspielt und für die Kultur der Region zu einer festen Größe entwickelt hat.

Man kann also heutzutage immer noch ohne größeren Aufwand seiner Kinoleidenschaft frönen, halt eben unter Inkaufnahme eines kurzfristigen Orts-wechsels z.B. nach Erlenbach.

           Ernst Schnabel