Wichtig für die Kolpingsfamilie war auch der geistliche Beistand, der Präses. Als erster Präses wurde natürlich Benefiziat Alois Roth gewählt. Bevor weiter auf Namen eingegangen wird - das geschieht am Schluss - soll aufgezeigt werden, was in Obernburg bei Kolping gemacht wurde und was bis heute geschieht.
Aktivitäten der Kolpingsfamilie Man kann die Aktivitäten der Kolpingsfamilie auf drei Pfeiler stellen:
Weiterbildung - Theater - Frohsinn.
Die Weiterbildung war und ist bis heute ein zentraler Aspekt bei Kolping. Schon in den ersten Jahren wurden die unterschiedlichsten Themen behandelt und Referenten aus nah und fern waren Gast bei der Obernburger Kolpingsfamilie. Im Herbst 1950 hat beispielsweise sogar ein Kommunist einen Vortrag gehalten, der, wie man sich vorstellen kann, lebhafte Diskussionen auslöste. Es würde aber zu weit führen, hier auf einzelne Veranstaltungen einzugehen. Trotzdem soll auf einige Themen hingewiesen werden.
So hat es damals wie heute heimatgeschichtliche Vorträge gegeben, damals mit Herrn Michelbach und Herrn Hefner, heute mit Herrn Dr. Trost - in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Verkehrsverein. Außerdem gab es Vorträge über finanzpolitische Fragen, über Erbrecht, Patientenverfügung und über medizinische Fragen. Auch das Drogenproblem wurde nicht ausgeklammert. Selbstverständlich wurde auch des öfteren über religiöse Themen gesprochen.
Zum zweiten Standbein Theater ist festzustellen, dass die Mitglieder der Kolpingsfamilie Obernburg leidenschaftliche Theaterspieler waren. Dies trifft besonders auf die 50er Jahre zu. Der erste Höhepunkt war 1951 das erste - und bisher letzte - Passionsspiel in Obernburg, bei dem sogar zwei Profis dabei waren, der Christusdarsteller und der Regisseur.
Schon im Jahr darauf, 1952, wurde das Mysterienspiel „Der Lebensbaum“ aufgeführt, das auch auswärts dargeboten wurde. Autor war kein geringerer als der uns allen bekannte Pfarrer Josef Bachmann.
Damals war es auch üblich, in der Stadthalle gemeinsame Weihnachtsfeiern abzuhalten, bei denen die Kolpingsfamilie kleinere Theaterstücke aufführte.
Ein weiterer Höhepunkt war die Aufführung des „Jedermann“ anlässlich der Einweihung des Jugendheims „Pia Fidelis“ am 8.9.1958. Die Regie führte Otto Elbert, der auch später die Hauptrolle übernahm.
Danach erlahmte die Theaterbegeisterung ein wenig und man wandte sich verstärkt dem Frohsinn, der Fastnacht, zu.
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